#57 - Event Horizon (1997)
Paul W. S. Anderson ist ein äußerst spannender Regisseur. Als Vertreter des sogenannten „Vulgar auteurism“ scheint es sein Anliegen, Bewegtbildinhalte als Ausdruck einer Demaskierung ihrer selbst zu begreifen, denn als seduktives Mittel, um ein Publikum von der eigenen Form zu überzeugen. EVENT HORIZON wird innerhalb seiner Filmographie oft als Antithese zu diesem Konzept verstanden, scheint dieses Werk doch gängige Sci-Fi-Horror-Tropen im Sinne der Massenkompatibilität in beispielhafter Weise zu bedienen. Aber ist dem wirklich so? Wir gehen der Sache auf den Grund und überprüfen, inwiefern Andersons Film nicht nur als affektiv-seduktives Werk funktioniert, sondern auch simulationstheoretische Konzepte zur Schau stellt, um gleichwohl intellektuelles Kunstkino zu sein und das Sichtbarmachen des Filmischen zum Teil seiner eigenen Identität werden zu lassen. Viel Spaß beim Zuhören!